Ravensburg war über Jahrhunderte hinweg eine Textilstadt. Die Produktion von Leinwand und dem Baumwollmischgewebe Barchent brachten der Stadt und der gesamten Region Bodensee-Oberschwaben im Spätmittelalter Reichtum. Das Gebiet vom Schwarzwald bis zum Lech und von der Schwäbischen Alb bis über den Bodensee war vom 13. bis zum 16. Jahrhundert eines der wichtigsten Textilreviere Europas. Mit den städtischen Zentren Ravensburg, Konstanz, St. Gallen, Biberach, Ulm und Augsburg bildete die Region ein geschlossenes Wirtschaftsgebiet. Diese Städte waren mit Orten, Institutionen und Menschen besiedelt, die Textilien produzierten, veredelten und verkauften. Die Leinwand- und Barchentballen wurden von den süddeutschen Handelsgesellschaften, wie der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft, nach ganz Europa exportiert.
Im 19. Jahrhundert war Ravensburg einer der wichtigsten Standorte der Textilfabrikation im Königreich Württemberg. Die Kabinettausstellung widmet sich der Erfolgsgeschichte des Ravensburger Exportschlagers.
Die Kabinettsausstellung wurde ermöglicht durch Fördermittel der Ladnerinnen der Museumsgesellschaft Ravensburg e.V.