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Eine Frage des Geschlechts?

Frauengeschichte in Ravensburg

bis 3. September 2023

Unsere Museums-App

Alle Hörstationen finden Sie in unserer Museums-App. Die App kann vor Ihrem Besuch im Google-Play-Store sowie im iOS-App-Store heruntergeladen werden. Bitte achten Sie hier auf einen Download zur Offline-Nutzung. Außerdem bieten wir im Museum Leihgeräte an. 

Die Ausstellung zeigt die Geschichte Ravensburger Frauen vom 18. Jahrhundert bis zur Erlangung des Frauenwahlrechts 1919. Sie widmet sich dabei der Frage, wie die Kategorie „Geschlecht“, ebenso wie Stand, Klasse und Herkunft, den Zugang zu politischen Rechten und sozialen Räumen definierte, sowie Herrschafts- und Machtverhältnisse prägte und stabilisierte.

Der Diskurs über Geschlechterrollen spiegelt sich in der jeweils zeitgenössischen Kunst und Literatur, sowie in Bildern oder Zeugnissen der materiellen Kultur, etwa Kleidungsstücken oder Gebrauchsgegenständen. Unterschiedliche Texte und historische Quellen, wie Gerichtsakten, Ratsprotokolle oder Tagebücher, wurden für die Ausstellung dramaturgisch bearbeitet, eingesprochen und sind nun in Form von Hörspielen und biographischen Skizzen zu hören.

Teil der Ausstellung ist eine Fotoserie, die in Zusammenarbeit mit der Fotografin Claudia Casagranda konzipiert wurde. Sie thematisiert die Frage nach Selbst- und Rollenbild, Inszenierung und Wahrnehmung. Zu sehen sind aktuelle Portraits von Ravensburgerinnen, kombiniert mit historischen Gemälden und Fotografien aus der Sammlung des Museums und des Stadtarchivs in einer beziehungsreichen, wandfüllenden Installation.

Zum Fotoprojekt

Bildnachweise: 
Plakatmotiv: Claudia Casagranda
Ausstellungsansichten: Wynrich Zlomke

Im 18. Jahrhundert nutzen Frauen wie die Schneiderin Maria Anna Eglin oder die Schuhfabrikantin Barbara Böhmin Handlungsspielräume innerhalb rechtlicher und sozialer Normen und setzten sich als erfolgreiche Handwerkerinnen und Unternehmerinnen durch.

Das Zeitalter der Aufklärung, die Entstehung des modernen Staatswesens und die Emanzipation des Bürgertums brachten im 19. Jahrhundert eine Festlegung auf „naturgegebene“ Geschlechtscharaktere. Diese Eigenschaften, etwa Passivität/ Aktivität oder Sinnlichkeit/Rationalität, wurden an das biologische Geschlecht geknüpft und legitimierten die Zuweisung von Rollen, Rechten und Räumen. Für bürgerliche Frauen in Ravensburg bedeutete dies eine zunehmende Beschränkung auf den privat-familiären Bereich. Unterbürgerliche und arme Frauen gerieten mit den gesellschaftlichen und obrigkeitsstaatlichen Normsetzungen häufig in Konflikt, da diese für sie praktisch unerfüllbar blieben.

Die Frauenbewegung erkämpfte zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Frauenwahlrecht und die formale Gleichberechtigung. Zugang zu höherer Bildung und neuen Berufen führte aber auch in Ravensburg nicht zu einer grundsätzlichen Umgestaltung der Geschlechterverhältnisse.

Biografie der Schuhfabrikantin Barbara Böhmin

Aus den Gerichtsakten (Ausschnitt)

Ursula Sauerin, geb. Herzin versus Christoph Sauer

Projekt Frauengeschichte in Ravensburg

Diese Ausstellung basiert auf Forschungen und Recherchen des Projekts Frauengeschichte in Ravensburg, das von 1991 bis 1996 unter der Leitung von Dorothee Büker, geb. Breucker und der Mitarbeit von Gesa Ingendahl im Stadtarchiv Ravensburg zu Hause war.
Die Ausstellung ist Dorothee Büker gewidmet.

Projektleitung: Sabine Mücke
Kuratorinnen: Sabine Mücke, Miriam Kresser
Portraitfotografie: Claudia Casagranda
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing: Laura Pölloth
Sekretariat: Martina Gresser
Ausstellungsgestaltung und Grafik: Werner Klaus, Steffi Brockschläger
Hörspiele und dramaturgische Bearbeitung: Ana Schlaegel
Tonaufnahmen und Postproduktion: Florian Dobler, Rauch & Spiegel
Sprecher*innen: Tobias Bernhard, Jörg Brukschen, Daniela Jakob, Sebastian Prasse, Marco Ricciardo, Laura Sauer, Paula Schäfer, Ana Schlaegel, Janine Schwarze, Angelika Wagner
Plakat und Werbegrafik: Veronika Wucher, Zone für Gestaltung
Ausstellungsfotos: Wynrich Zlomke
Ausstellungsaufbau, Logistik und Malerarbeiten: Betriebshof der Stadt Ravensburg
Vermittlung: Michael Borrasch, Christophe Freund, Gabriele Rupp, Christoph Stehle
Empfang und Besucherbetreuung: Karen Beyermann, Alexandra Braxmeier, Christiane Donaubauer-Strobel, Patrizia Geddert, Petra Lorinser, Ingrid Kink, Sabine Veser, Margret Wiggenhauser

Leihgaben:
Dr. Silke Schöttle, Adrian Inhofer, Stadtarchiv Ravensburg
Cordula Jans, Museumsgesellschaft Ravensburg e.V. Laden Trödel und Antik

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr
 

Karfreitag, 24., 25., 26. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen. Ostermontag und Pfingstmontag ist das Museum geöffnet.

zu den Öffnungszeiten

 

Eintritt

Erwachsene7 € 
Ermäßigt5 €
Kinder bis 18 Jahrefrei 
Gruppen ab 10 Personen  6 € 

zu den Eintrittspreisen

 

Museumsfilm

 
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Bundesministerium für Kultur und Medien