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Die Sache mit der Angst

Herbstsemester 2019

Semestergedanke:

Mit der Angst ist es so eine Sache. Jeder kennt sie, die Schrecksekunde in einer brenzligen Situation: Der Schreck fährt in die Glieder, der Puls geht hoch, das Herz schlägt schneller. Bei einer bedrohlichen Situation reagiert der Mensch mit Flucht oder Angriff. Die Angst kann Kräfte mobilisieren, indem sie vor Risiken warnt. Gleichzeitig führt sie aber auch oft zur Lähmung und blockiert das Handeln. Zu den klassischen Angstauslösern gehören dabei Unfälle, Krankheit oder Tod.

Doch neben individuellen Sorgen erleben viele auch kollektive Ängste: Terroranschläge, Naturkatastrophen oder politische Entwicklungen sind Phänomene, die zu Unsicherheiten in der Gesellschaft führen. Jede Generation durchlebt dabei eigene Sorgen: War es bei der Nachkriegsgeneration vor allem die Angst vor einem Krieg, treibt heute die Angst vor dem Klimawandel und seinen Folgen die junge Generation zu Protestaktionen auf die Straße.
Die Geschichte der Bundesrepublik lässt sich dadurch auch als Geschichte kollektiver Ängste erzählen, seien es Furcht vor Vergeltung oder einem Atomkrieg, Radikalisierungen oder eine Zunahme an demokratiefeindlichen Ideologien. Auch die Medien, die uns täglich mit einer Fülle von Nachrichten überfluten, können Beklemmungen auslösen und tragen dennoch gleichzeitig zu einer Abstumpfung bei. So stellt sich auch heute wieder die Frage: Leben wir in einer Angstgesellschaft?

Das vierte Semester des Montagsforums betrachtet dieses unheimliche Gefühl aus einer interdisziplinären Sicht. Namhafte Referenten aus den Bereichen der Geschichts-, Politik- und Literaturwissenschaft, aber auch Vertreter aus der Neurologie und Psychologie geben Einblicke in die neueste Forschung zu dieser Thematik.

Themen und Referenten

16. September
Die Republik der Angst.
Eine neue Sicht auf die Geschichte der Bundesrepublik von 1945 bis heute
Frank Biess, PhD
Historiker, University of California, San Diego
Bücherliste (PDF)


23. September
Gefährdet Angst unsere Demokratie und die Freiheitsrechte des Grundgesetzes?
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Bundesjustizministerin a.D.
Bücherliste (PDF)


30. September
Keine Angst vor dem Gehirn: Warum ich mir von meinem Gehirn nicht immer alles gefallen lassen muss
Ronald Sladky, Bakk. MSc PhD
Kognitionswissenschaftler, Universität Wien
Bücherliste (PDF)

7. Oktober
Alter zwischen Verletzlichkeit und Reife
Eine kulturelle, gesellschaftliche und individuelle Perspektive

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Gerontologe, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Bücherliste (PDF)

14. Oktober
Gesellschaft unter Strom.
Im Spannungsfeld radikaler Ideologien
Mathieu Coquelin

‎Fachstelle Extremismusdistanzierung, Demokratiezentrum Baden-Württemberg
Demokratiezentrums Baden-Württemberg: Publikationen zum Download
Bücherliste (PDF)

21. Oktober
Wie Verschwörungsmythen und neue Medien Antisemitismus befeuern
Dr. Michael Blume
Antisemitismusbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung
Bücherliste (PDF)

4. November
Nach der Angst. Das Drama der Rede in Dante Alighieris Inferno
PD Dr. Mona Körte
Germanistin, Universität Bielefeld
Bücherliste (PDF)

11. November
Erregung, Kränkung, Apokalypse: Das Spektakel der Ängste und ihre politische Ausschlachtung
Christian Schüle
Schriftsteller und Essayist
Vortrag zum Download (PDF)
Bücherliste (PDF)

Programmbeirat:

1. BM Simon Blümcke, Dr. Hendrik Groth, Ulrike Felder-Rhein, Sabine Mücke, Dr. Gabriela Piber

Veranstaltungsort:

Museum Humpis-Quartier
– Innenhof –
Marktstraße 45
D-88212 Ravensburg

Veranstaltungsdauer:

Montag, 9.30 – 11.30 Uhr

Wir danken für die freundliche Unterstützung

Geschäftsstelle:

Laura Pölloth M.A.
Marktstraße 45
D-88212 Ravensburg
Telefon +49 (0)751 82820
montagsforum(at)ravensburg.de
www.museum-humpis-quartier.de

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr


Karfreitag, 24., 25. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen. Ostermontag und Pfingstmontag ist das Museum geöffnet. 

zu den Öffnungszeiten

 

Eintritt

Erwachsene7 € 
Ermäßigt5 €
Kinder bis 18 Jahrefrei 
Gruppen ab 10 Personen  6 € 

zu den Eintrittspreisen

 

Museumsfilm

 
Gefördert von
Partner
Bundesministerium für Kultur und Medien