So wie wir heute aus Filmen und Märchen gute und böse Hexen kennen, so war die Magie auch im Mittelalter und der Frühen Neuzeit ein zweischneidiges Schwert. Während man die magischen Kräfte von Hexen und Dämonen fürchtet, schützt man sich vor eben diesen mit genauso magischen und „abergläubischen“ Methoden.
Es gab viele Zeichen und Talismane, die angeblich vor dem „Bösen“ schützen sollten. Ein Beispiel dafür sind Mardergebisse. Durch seine gefletschten Zähne sollte es einen Schutz gegen ungewollte Magie und böse Kräfte bieten. Tierschädel, mumifizierte Körper oder Körperteile von verschiedensten Tieren wurden unter Türschwellen vergraben, in Räumen angebracht oder auch am Körper getragen.
Unser Exemplar eines Mardergebisses stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde in Hergensweiler gefunden. Das dortige Heimatmuseum stellte uns das Exponat zur Verfügung, damit es gemeinsam mit anderen Abwehrzaubern und Schutzmethoden in unserer Sonderausstellung betrachtet werden kann.