Künstler aufgepasst! Unser heutiges Exponat des Monats beleuchtet die künstlerische Seite der Hexenverfolgung:
Albrecht Dürer, der selbst während der Zeit der Verfolgung lebte (1471-1528), stellte die Hexe in seinem Kunstwerk als eine von Dämonen beherrschte Frau dar. Damit trifft er den Zeitgeist der Gesellschaft, die vermutete, dass die verdächtigten Frauen einen Pakt mit dem Teufel eingegangen seien, den Hexenflug beherrschten und einer Hexensekte angehörten.
Wie auf dem Kupferstich zu sehen, reitet die nackte Frau rückwärts auf einem Ziegenbock, der als Sinnbild der Unreinheit und Sünde galt. Ihr Haar flattert entgegen der Flugrichtung, was auf Zauberei und Magie hinweist.
Auffallend ist, dass Dürer, wie auch andere Künstler seiner Zeit, weibliche Wesen ausgestattet mit magischer Macht als bedrohlich und sinnlich zugleich darstellte.
Dieses Exponat haben wir aus der Kunstsammlung der Fürsten von Waldburg-Wolfegg und Waldsee erhalten. Es stammt aus dem Jahr 1500/1503.