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Werwölfin, Kinderhexen und Blutreliquie. Vortrag von Prof. Dr. Johannes Dillinger


Mi
28
Jun
2017
Uhrzeit
19:30 Uhr
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Veranstaltungsort

Museum Humpis-Quartier
Marktstraße 45
88212 Ravensburg
Tel.: 0751 82-2664
mhq@ravensburg.de
www.museum-humpis-quartier.de
 

Eintrittspreis

Eintritt 7 € / 5 € erm.
vorab 18 Uhr öffentliche Führung
Kombiticket für Vortrag und Führung 12,50 €

Kartenvorverkauf

Kasse Museum Humpis-Quartier

 

Informationen zur Veranstaltung

Die Landvogtei Schwaben hat nur wenige Hexenprozesse erlebt, die jedoch wie in einem Brennspiegel gebündelt wichtige Probleme der Hexenverfolgungen insgesamt aufzeigen. Der Historiker Prof. Dr. Dillinger wird in seinem Vortrag "Werwölfin, Kinderhexen und Blutreliquie. Die Hexenverfolgung in der Landvogtei Schwaben im 16. und 17. Jahrhundert" die Strukturen der Anklage sowie die politische Bedeutung der Verfolgungen an lokalen Beispielen darlegen.

Vor dem Vortrag besteht um 18 Uhr die Möglichkeit einer Führung durch die Sonderausstellung.

Konkrete Anklagen wegen Hexerei gingen in Schwaben ähnlich wie in ganz Deutschland nicht auf kirchlichen Einfluss zurück, sondern auf Gerüchte um schädigende Magie, die unter den ‚normalen‘ Leuten, den Bauern und Bürgern, umliefen. Im Raum Altdorf sprachen diese Gerüchte u.a. von krank gehexten Kindern, von gestohlenen Hostien und von Werwölfen. Ein Wahrsager behauptete, er könne dank seiner magischen Kräfte die vermeintlichen Hexen erkennen. ‚Gute‘ Magier kämpften also gegen ‚böse‘ Magier. Eine besondere Rolle spielten in der Region Hexereianklagen gegen Kinder.

Die Hexenverfolgungen waren in doppelter Hinsicht politisch. Erstens lässt sich gerade im Raum Altdorf zeigen, dass politische Konflikte im Hintergrund mancher Hexereianklagen standen. Zweitens muss bedacht werden, dass Hexenprozesse als Prozesse nur unter bestimmten politischen und administrativen Umständen durchgeführt werden konnten. Die extreme politische Schwäche der Landvogtei Schwaben hat dazu beigetragen, dass dort vergleichsweise wenige Hexenprozesse geführt werden konnten.

Eine Besonderheit in der Landvogtei Schwaben ist der Einfluss, den der Heilig Blut Kult von Weingarten indirekt auf die Hexenprozesse hatte. Der Kult Weingartens hat dazu beigetragen, dass es in der Region zu wenigen Hexenprozessen kam. Missernten, die sonst oft als Hexerei erklärt wurden, hat Weingarten auf andere Weise gedeutet und damit den Hexenverfolgungen Energie entzogen.

Prof. Dr. Johannes Dillinger studierte in Tübingen und Norwich und promovierte in Geschichtswissenschaften an der Uni Trier. Dort und in Mainz unterrichtete er bis 1999 als Dozent. Dillinger forschte und lehrte über Jahre im Ausland: am Deutschen Historischen Institut Washington, an der Nehru Universität in Neu Delhi, an den amerikanischen Eliteuniversitäten Georgetown und Stanford. Derzeit ist er Universitätsdozent in Oxford und Mainz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf Magie und Hexenverfolgung.



Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr
 

Karfreitag, 24., 25., 26. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen. Ostermontag und Pfingstmontag ist das Museum geöffnet.

zu den Öffnungszeiten

 

Eintritt

Erwachsene7 € 
Ermäßigt5 €
Kinder bis 18 Jahrefrei 
Gruppen ab 10 Personen  6 € 

zu den Eintrittspreisen

 

Museumsfilm